In einer Woche rund um Vancouver Island

Von der Metropole Vancouver machten wir uns auf, die grösste nordamerikanische Pazifikinsel, Vancouver Island, zu erkunden. Diese liegt im Südwesten der kanadischen Provinz British Columbia und kann nur mit der Fähre erreicht werden. Zwei Passagen bieten sich an, entweder direkt von Vancouver nach Victoria oder über die Sunshine Coast von Powell River nach Comox. Da wir mit dem Mietauto äusserst flexibel waren und über genügend Zeit verfügten, entschieden wir uns für die zweite Variante.

Los ging es also mit dem gemieteten Toyota Corolla in Richtung Nordwesten von Vancouver. Bereits nach den ersten Kilometern merkten wir, dass das Fahrverhalten der Kanadier sehr relaxed ist im Vergleich mit Australiern und vor allem Fijianern. Dank dem Rechtsverkehr fühlten wir uns schon bald heimisch auf den Strassen.

Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir am Tag eins unseres Abenteuers die Horseshoe Bay, wo wir mit der Fähre nach Langdale übersetzten. Da wir insgesamt vier Überfahrten mit Fähren auf unserer Reiseroute eingeplant hatten, kauften wir den BC Ferries-Pass, der einige Vergünstigungen bot. Trotz allem mussten wir pro Fahrt mit durchschnittlich rund CHF 75 für ein Auto und zwei Passagiere rechnen. Ein nicht ganz günstiges, aber dafür sehr spannendes Erlebnis.

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Mit der Ankunft in Langdale landeten wir an der berühmten Sunshine Coast, die ihrem Namen übrigens während unserem Besuch alle Ehre machte. Während unserer gesamten Rundfahrt begleitete uns eine strahlende Sonne, was nach Aussagen der Einheimischen eine Seltenheit ist. Vor allem die Westküste von Vancouver Island ist bekannt für starke Stürme und regnerisches Wetter.

Die erste Nacht verbrachten wir im Dörfchen Roberts Creek, wo wir im sympathischen Hostel „Up the Creek“ übernachteten. Der Besitzer Martin versorgte uns auch gleich mit den wichtigsten Informationen über seine Heimat und empfahl uns eine kurze Fahrradtour durch die Gegend. Mit Vergnügen setzten wir seine Tipps um und betätigten uns nach der Autofahrt noch ein wenig körperlich.

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Am Abend kochten wir nach längerer Zeit das erste Mal wieder selber, was uns in der gut ausgerüsteten Gästeküche grossen Spass bereitete. Nach angeregten Diskussionen mit unserem Gastgeber und anderen Hostelgästen legten wir uns eher spät in der kleinen, aber feinen Cabine aufs Ohr. Den Braunbären, der anscheinend häufig um die Cabine streicht, haben wir leider nicht gesehen, zum Glück aber auch nicht beim nächtlichen Toilettenbesuch angetroffen.

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Am Tag zwei fuhren wir weiter in Richtung Powell River. Kurz vor dem Fähranleger in Earls Cove legten wir einen Halt ein, um die bekannte Gezeitenstromschnelle „Skookumchuck Narrows“ am Sechelt Inlet zu besuchen. An diesem Ort fliesst Meerwasser aus dem Pazifik in mehrere Fjorde – und davon eine ganze Menge. Während der Flut werden bis zu 750 Millionen Kubikmeter Wasser durchgesetzt und der Gezeitenhub beträgt ganze drei Meter. Mit einer Strömungsgeschwindigkeit von bis zu 32 kmh liegt die Stromschnelle dann auch weltweit auf Platz zwei und stellt eine beliebte, aber auch gefährliche Herausforderung für Kanu- und Kajakfahrer dar. Eindrückliche Videos zum Thema können übrigens auf Youtube gefunden werden.

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Die Wanderung durch den Nationalpark bis zu den Stromschnellen dauerte über eine Stunde. Leider verkalkulierten wir uns etwas in der Zeit und mussten eiligst wieder umdrehen, um noch rechtzeitig die Fähre von Earls Cove nach Saltery Bay zu erreichen.

Entlang der Sunshine Coast ging es dann von Saltery Bay nach Powell River, wo wir im historischen „The Courthouse Inn“ übernachteten. Dieses 1939 erbaute Gebäude diente lange Zeit als Gerichtshof, Polizeistation und Gefängnis. Zum Nachtessen gab es übrigens Austern im bekannten Restaurant „The Laughing Oyster“, welches uns von Bekannten empfohlen worden war.

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Am Tag drei nahmen wir die Fähre von Powell River nach Comox und erreichten so endlich Vancouver Island. In Comox assen wir zu Mittag und spazierten entlang des Hafens bevor es weiter nach Cumberland ging. Dieses kleine Nest mit weniger als 3’000 Einwohnern ist ein absolutes Mekka für jeden Fahrradfan mit unzähligen Downhill- und Mountainbike-Trails. Unser Hostel hiess dann passenderweise auch „The Riding Fool“.

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Am vierten Tag verliessen wir Cumberland und durchquerten Vancouver Island über einen Pass in Richtung Tofino. Unterwegs hielten wir beim MacMillan Park, welcher Heimat für unglaublich alte und äusserst hohe Bäume ist. Die bis zu 800 Jahre alten Douglasien können einen Umfang von bis zu neun Meter aufweisen.

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Gegen Abend erreichten wir schliesslich das Surferparadies Tofino, wo wir im „Tofino Trek Inn“ eincheckten. Der Besitzer Joe half uns mit grossem Engagement eine passende Tour für den nächsten Tag zu organisieren, die uns per Boot zu den „Hot Springs“ bringen sollte.

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Am fünften Tag mussten wir früh aufstehen für die Tour zu den Hot Springs. Mit dem Schiff ging es während rund eineinhalb Stunden der Küste entlang bis wir nach 72 nautischen Meilen die Insel erreichten, auf der sich die heissen Quellen befinden. Das Bad im warmen Wasser mussten wir uns erst mit einer kürzeren Wanderung durch einen Nationalpark verdienen.

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Auf der Rückfahrt von den Hot Springs sahen wir zwei Grauwale und mehrere Seelöwen sowie Seeotter.

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Am sechsten Tag fuhren wir von Tofino aus mit einem Zwischenhalt in Ucluelet nach Victoria im Süden von Vancouver Island. Während der Fahrt entlang der Küste konnten wir dann endlich auch die vielen Surfer sehen, die Wind, eisigem Wasser und Wellen trotzten.

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In Ucluelet liefen wir zum Leuchtturm, besichtigten den Hafen und assen die obligaten „Fish & Chips“.

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Nach einer Nacht im „Ocean Island Backpackers Inn“ in Victoria besichtigten wir am siebten und somit letzten Tag unserer Rundreise die Stadt Victoria. Sie verfügt zwar nur über rund 80’000 Einwohner, ist aber aufgrund ihrer früheren Bedeutung als Hafen- und Handelsstadt trotzdem die Hauptstadt der Provinz British Columbia. Beim Flanieren durch die Gassen kann man das englische Flair, das die ehemalige britische Kronkolonie versprüht, sehr gut spüren.

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Am späteren Nachmittag machten wir uns auf in Richtung Sidney, wo die vierte und somit letzte Fährüberfahrt zurück nach Vancouver auf uns wartete.

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Die letzte Nacht verbrachten wir im „Coast Airport Hotel“ in Vancouver, welches für uns ideal lag, da am nächsten Morgen früh unser Inlandflug nach Ottawa ging. Mit der Rückgabe des Mietautos endete unser Abenteuer in „Beautiful British Columbia“, das in den letzten Tagen bei strahlendem Sonnenschein gezeigt hatte, dass seine Bezeichnung nicht von Ungefähr kommt.

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