Welcome Back

Am Dienstag, 25. September stiegen wir abends gegen 17 Uhr das letzte Mal während unserer Weltreise in ein Flugzeug. Es handelte sich um unseren zwölften Flug in einem halben Jahr, was leider ehrlich gesagt nicht gerade eine berauschende CO2-Bilanz darstellt, für uns aber aus Zeitgründen und zur Überwindung grosser Distanzen notwendig war.

Auch wenn wir während der Reise bereits so viele Mal über die Wolken abgehoben waren, so stellte dieser Flug für uns etwas Spezielles dar. Erstens war es unser Heimflug, der uns zurück in die Schweiz bringen sollte. Dann flogen wir mit der Airline „Swiss“ und wurden bereits beim Boarding mit einem herzlichen „Grüezi“ begrüsst. Nach sechs Monaten Konversation mit Händen und Füssen sowie auf Englisch und Französisch bedeutete dies für uns ein erstes Stück Heimat. Ja, und zu guter Letzt hiess unser Co-Pilot Kristof und war eben derjenige Studienkollege, über den wir im letzten Blog-Eintrag berichtet haben. Was für ein tolles Erlebnis und für ein sicheres Gefühl, wenn man in einem Flugzeug sitzt und weiss, dass es von einem Bekannten geflogen wird.

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Nach einem äusserst angenehmen Flug landeten wir pünktlich am Mittwoch Morgen um 6.20 Uhr in Zürich-Kloten. Zu unserer Überraschung hatte es die ganze Familie, insgesamt sechs Personen, zu dieser frühen Morgenstunde mitten in der Woche an den Flughafen geschafft. Nach einem halben Jahr durften wir endlich alle wieder in die Arme schliessen.

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Ja, und so endete unser grosses gemeinsames Abenteuer…

Wir sind insgesamt 177 Tage zusammen unterwegs gewesen und haben, wenn man Transitländer wie Singapur und Neuseeland nicht berücksichtigt, acht fremde Länder besucht. Dabei sind wir immer gegen Osten und manchmal etwas mehr gegen Süden einmal um die Welt gereist.

In Österreich war Raffaela Anfang April noch sehr krank, konnte sich aber in der Transsibirischen Eisenbahn dann ein wenig erholen. In Russland erlebten wir am Baikalsee nochmals einen Wintereinbruch mit 20 cm Neuschnee über Nacht. Nur wenige Kilometer entfernt, in der Mongolei, schwitzen wir kurz darauf bei über 30 Grad in der Wüste Gobi. China gefiel uns trotz Monster-Städten, riesigen Menschenmassen und seltsamen Sitten so gut, dass wir unser Visa verlängerten und insgesamt sieben Wochen mit den ÖV durchs Land reisten, das fast 27 Mal grösser als Deutschland ist. In Vietnam schwärmten wir fürs leckere Essen, die schöne Natur im Mekong-Delta und die Zunft der Schneider. Kurz darauf kam der Schock – in Australien war der Lebensunterhalt plötzlich extrem viel teuerer und im Outback gab es mehr Sterne am Himmel als Menschen auf den Strassen. Auf Fiji gönnten wir uns dann „Ferien von den Ferien“ bevor wir in Kanada nochmals eine Autorundreise und einen Verwandten-Besuch machen. Alles in allem ein dichtes und sehr abwechslungsreiches Programm.

Wie viele Kilometer wir letztlich mit Flugzeug, Zug, Bus und Auto zurückgelegt haben, ist leider nur schwer zu ermitteln. Sicher wissen wir, dass wir mit der Transsibirischen Eisenbahn fast 8’000 Kilometer bezwungen und mit den Mietautos in Australien, Fiji und Kanada gegen 6’500 Kilometer überwunden haben. Gekostet hat uns die Reise zusammen rund CHF 50’000.–, wenn man die Aufwendungen für die angeschaffte Ausrüstung nicht einberechnet. Doch viel wichtiger als Kilometerzahlen und Frankenbeträge sind alle die interessanten Kontakte, die wir während der Reise knüpfen durften, die Einblicke in andere Kulturen, die wir erhalten haben, und die tolle Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben. Manchmal geht die Zeit einfach fast ein wenig zu schnell vorbei…

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